Ist das eine völlig neue Lehrmethode (in der Digitalisierung)?
Flipped Classroom ist eine Methode, die vor allem mit der zunehmenden Digitalisierung durch die Corona-Pandemie in Mode gekommen ist. Hierbei werden die Lerninhalte von zeitlichen Zwängen entkoppelt. Konkret stellen Lehrende die spezielle aufbereiteten Lernmaterialien den Lernenden vor der Veranstaltung zur Verfügung. Sie bearbeiten die Inhalte außerhalb der Seminare bzw. des Unterrichts selbstständig und autark. Teilweise können über Chats oder per E-Mail Fragen an Tutoren oder Referenten gerichtet werden. Prinzipiell könnte diese Methode auch unabhängig von digitalen Medien angewendet werden – unbestreitbar erleichtern digitale Formate die Anwendung!
Was ist anders?
Die eigentliche Aneignung des neuen Wissens lässt sich mit diesem Vorgehen maximal flexibel gestalten und es können massiv Zeiten für die (gemeinsame) Reflektion der Themen im Unterricht erarbeitet werden. Dabei ist es in vielen Fällen nicht relevant, ob dieser Unterricht online oder in Präsenz stattfindet. Bei diesem Format steht, im Gegensatz zu traditionellen Unterrichtsformen, der Austausch zwischen Dozent und Schülern im Mittelpunkt. Durch die entstehenden Diskussionen wird die Reflektion und Vertiefung des „Stoffes“ unterstützt.
Wie sieht der Vergleich zu traditionellen Vorgehensweisen aus?
Der Vergleich herkömmlicher Veranstaltungen in Präsenz mit der Flipped Classroom-Methode verdeutlicht die Besonderheiten der didaktischen Gestaltung von Lehr-Lern-Szenarien:
| Herkömmliche Präsenzveranstaltung | Flipped Classroom |
| Lehrende bereiten den Lerninhalt (für die nächste Unterrichtsstunde) vor und vermitteln diese in Klassenzimmer oder Seminarraum | Lehrende bereiten den Lerninhalt in geeigneter Art und Weise, z.B. als Video oder Bildschirmaufzeichnung, vor und stellen diesen für die Lernenden bereit |
| Lernende sind in der Regel im Unterricht eher passiv – sie hören zu und machen sich Notizen zum Gehörten | Lernende können die Inhalte wann, wo und so oft sie wollen, selbstständig und in ihrem eigenen Tempo nutzen |
| Zur Vertiefung der Inhalte werden Hausaufgaben gegeben, die im Nachgang korrigiert bzw. besprochen werden müssen | Durch die Auseinandersetzung der Lernenden vor den Unterricht führt zu (qualifizierten) Fragen und Diskussionen – dadurch wird der Inhalt gemeinsam mit der Lehrkraft noch einmal vertieft |
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