KI-Modelle wie ChatGPT oder Copilot halten nun auch Einzug ins Projektmanagement. Doch wo Chancen liegen, gibt es auch Risiken – vor allem, wenn es um die Bewertung unsicherer oder subjektiver Faktoren geht (siehe auch Blogartikel Gefahr der Digitalisierung: Fake-Bilder erkennen ). In meiner Masterarbeit im Studiengang Digital Transformation Management an der Wilhelm Büchner Hochschule untersuche ich genau diese "blinden Flecken". Im Interview mit Microsoft Copilot spreche ich über False Negatives, die Grenzen aktueller KI-Systeme – und was Unternehmen daraus für ihre digitale Transformation lernen können.
Hier das vollständige Interview:
Copilot:
Herr Ernst, Sie beginnen gerade Ihre Masterarbeit im Bereich Digital Transformation Management. Worum geht es dabei konkret?
Matthias Ernst:
Ich untersuche, wie Large Language Models (LLMs) Risiken im Projektmanagement erfassen – und wo sie scheitern. Meine Masterarbeit knüpft an erste Forschungsergebnisse von Professor Dr. Wild an, die im Rahmen eines Benchmarks zum Einsatz von LLMs im Projektrisikomanagement entstanden sind. Dabei wurde deutlich, dass die subjektive Bewertung von Risiken für gängige LLMs eine große Herausforderung darstellt – und genaus hier setze ich an: Besonders herausfordend sind die sogenannten „False Negatives“: also Risiken, die übersehen werden. Denn gerade im Projektalltag können nicht erkannte Risiken enorme Auswirkungen auf Kosten, Zeitpläne und letztlich auf die Wettbewerbsfähigkeit haben.
Copilot:
Das klingt nach einem sehr praxisrelevanten Thema. Warum ist gerade die subjektive Risikobewertung für KI-Modelle so schwierig?
Matthias Ernst:
Weil LLMs mit Datenmustern arbeiten. Subjektive Risiken wie politische Veränderungen, kulturelle Dynamiken oder individuelle Einschätzungen sind jedoch selten eindeutig quantifizierbar. Sie erfordern Kontext, Erfahrung und Intuition – Fähigkeiten, die Menschen besitzen, Maschinen aber (noch) nicht. Genau hier entsteht die Lücke zwischen Theorie und Praxis.
Copilot:
Wie wollen Sie diese Lücke in Ihrer Forschung schließen?
Matthias Ernst:
Nachdem erste Ergebnisse des Benchmarks vorliegen werde ich dazu Interviews mit erfahrenen Projektmanager-innen führen, um reale Risikoeinschätzungen zu sammeln. Die Erkenntnisse daraus sollen wiederrum in den Benchmark integriert werden. Ziel ist es, die Modelle nicht nur auf technische, sondern auch auf menschlich-subjektive Risikowahrnehmung zu testen.
Copilot:
Was können Organisationen heute schon aus Ihren Erkenntnissen ableiten?
Matthias Ernst:
Wer KI in Projekten einsetzt, sollte sie nicht als Allheilmittel betrachten. Es braucht ein Bewusstsein dafür, dass Tools wie Copilot oder ChatGPT wertvolle Unterstützung bieten – aber eben nicht die menschliche Risikowahrnehmung ersetzen. Entscheidend ist die Kombination: KI als Verstärker, Mensch als Entscheider. Das ist aus meiner Sicht der Schlüssel für verantwortungsvolle digitale Transformation.
Copilot:
Vielen Dank für das spannende Gespräch, Herr Ernst. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Masterarbeit!
👉 Mein Fazit für Unternehmen:
Die digitale Transformation verlangt von uns, Technologie nicht nur zu nutzen, sondern auch kritisch zu reflektieren. Wer die Stärken von KI gezielt einsetzt und gleichzeitig ihre Grenzen kennt, erhöht die Qualität von Entscheidungen im Projektmanagement – und verschafft sich damit einen klaren Wettbewerbsvorteil.